
Das Erntedankfest hätte keinen besseren Rahmen bieten können: Am Ende der Sonntagsmesse in der Expositurkirche St. Salvator verlieh Stadtpfarrer Thomas Kopp im Namen von Bischof Rudolf Voderholzer die höchste Auszeichnung für den Einsatz von Weltchristen auf Pfarrebene: Er überreichte die Bischof-Johann-Michael-von-Sailer-Medaille an Rudolf Kneidl.
Die Ehrung, die nur Personen zuteil wird, die über einen langen Zeitraum ihre Fähigkeiten, ihr Wissen, ihre Ideen ihrer örtlichen Pfarrei ehrenamtlich prägend geschenkt und zur Verfügung gestellt haben, erfolgte auf Antrag der Kirchenverwaltung der Expositur St. Salvator Störnstein. „Sie ist als sichtbares Zeichen der Dankbarkeit, Anerkennung und Wertschätzung des geleisteten Dienstes gedacht und soll diesem eine besonderen Note der Aufmerksamkeit verleihen“, würdigte der Pfarrer in der Laudatio.
„Dass wir hier in Störnstein in dieser Form Gottesdienste feiern und im Pfarrheim uns begegnen können, verdanken wir zu einem sehr großen Teil Ihnen“, sagte der Seelsorger zu Kneidl gewandt, den er mit seiner Familie begrüßte. 42 Jahre lang sei er Mitglied der Kirchenverwaltung gewesen und davon 41 Jahre, also eigentlich fast die gesamte Zeit, mit der Abwicklung aller Kassengeschäfte des Stiftungsgremiums betraut gewesen. Von 2001 bis einschließlich 2012, zwei Wahlperioden, wählte ihn das Gremium aufgrund seiner fachlichen Qualifikation zum Kirchenpfleger.
„Sie waren ein Mann der Tat mit Gestaltungswillen und einem Händchen für Finanzen, der immer das vollste Vertrauen der jeweiligen Ortspfarrer genoss.“ Pfarrer Kopp erinnerte an die Innen- und Außenrenovierung der Kirche, gefolgt von der Fenstererneuerung und Elektroinstallation im Kirchenraum und in der Sakristei sowie den Einbau der WC-Anlage im Keller der Sakristei. Danach begannen die Planungen für das neue Pfarrheim nebenan. In den Jahren 2003 bis 2005 wurde intensiv am Abriss des alten Pfarrheims und der Errichtung des Neubaus gearbeitet. „Hier zeichnete sich unser Jubilar als Hauptorganisator der vielfältigen Arbeiten aus.“
Die Abwicklung der Baumaßnahmen mit allen finanziellen Angelegenheiten und Verwaltungsarbeiten lagen in Kneidls Zuständigkeitsbereich. „Dank Ihres hervorragenden finanziellen, wirtschaftlichen Handelns, guten Händchens und der nötigen Durchsetzungskraft an den entsprechenden Stellen wurden alle Maßnahmen schuldenfrei abgewickelt, so dass Sie die Kirchenkasse am Ende Ihrer Tätigkeit mit einem satten Plus an Ihren Nachfolger übergeben konnten.“
Ein treuer Verwalter mit dem ihm anvertrauten Gut! Hinter diesen kurzen Worten verbergen sich nach den Worten von Pfarrer Kopp unzählige Stunden, viel Herzblut, Visionen für die Zukunft und über vier jahrzehntelanger vollster Einsatz. „Lieber Herr Kneidl, dafür wollen wir Ihnen heute nochmals von ganzem Herzen danken.“ Darin einschließen wollen wir auch Ihre verstorbene Ehefrau Paula, die Ihnen immer den Rücken freigehalten und Sie in der übertragenen Aufgabe bestärkt hat.
In seiner Dankesrede versicherte Kneidl bewegt, es war ihm immer eine Herzensangelegenheit, für diese Kirche zu wirken. Hier ist er getauft worden, hat die Erstkommunion gefeiert und mit seiner Frau Paula den Bund fürs Leben geschlossen. Auch die über acht Jahre als Ministrant haben ihn geprägt. 40 Jahre lang durfte der „Banker“ die Kirchenkasse verwalten. Der 85-Jährige dachte in dieser Stunde auch an seine Freunde und Mitstreiter im Kirchenrat, die ihm eine große Stütze waren.
